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23.05.2023

Gemeinsam Menschenleben retten

Über 130 Operationen schaffte das Team Aktion-Feuerkinder der Stiftung Hilfen für Tansania der Rummelsberger Diakonie beim jüngsten Einsatz in Tansania

Nürnberg/Arusha – „Dieser Operationseinsatz war außergewöhnlich erfolgreich“, so beschreibt Kinderorthopädin Dr. Annemarie Schraml den 37. Hilfseinsatz der „Aktion-Feuerkinder“ in Tansania im März 2023. Seit vielen Jahren reisen Ärzte und medizinisches Fachpersonal zum Teil mehrmals jährlich während ihres Urlaubs nach Tansania. Dort operieren sie kostenlos Kinder und Jugendliche mit Klumpfüßen, Unfallopfer und Kinder mit Fehlstellungen von Knochen operativ und konservativ. Die Bezeichnung "Feuerkinder" kommt von den Kindern, die in den einfachen Hütten, in denen viele tansanische Familien leben, immer wieder in die offenen Feuerstellen geraten. 
An zwölf Operationstagen führte das Feuerkinderteam rund um Schraml, Prof. Dr. Johannes Hamel, Dr. Gerd Hohenberger, Dr. Mirjam Triebel, Dr. Klaus Schwendner, Sr. Grace Ayoo-Küfner, die Operationsschwestern Daniela Klughardt, Simone Uhl und Paula Scharrer sowie Anästhesiepfleger Gregor Wittmann, 138 Operationen erfolgreich durch. Im Nkoaranga-Hospital vor Ort arbeiteten besonders Frau Dr. Godnester und die beiden Anästhesisten Emanuel Zablon und August Mallya sowie Dr. Peter Makansa aus Arusha mit dem deutschen Team. Eine große Unterstützung waren wieder die aus Tansania stammende Schwester Grace und Frau Dr. Mirjam Triebel, die in Iringa, im Süden Tansanias arbeitet und medizinisches Personal ausbildet. Intensiv geschult wurde Frau Dr. Godnester Mungure, die in Zukunft Operationen wie Metallentfernungen bei voroperierten Kindern selbstständig am Nkoaranga-Hospital durchführen wird. So kam man auch dem zweiten Ziel des Projektes, der Ausbildung von einheimischen Mitarbeitern, näher.
Der jüngste operierte Patient war neun Monate, der Älteste 17 Jahre alt. Das Team führte unter anderem 50 Klumpfußoperationen unterschiedlicher Schweregrade und 32 Achskorrekturen durch. Ein unverändert großes Problem ist, dass sich auf dem Land nur wenige Familien eine Krankenversicherung leisten können. Sie unterziehen sich nur in äußersten Notfällen einer medizinischen Behandlung. Kinder mit Fehlbildungen fallen oftmals durch das Raster der medizinischen Versorgung.
Das schreckt das Team um Dr. Schraml allerdings nicht ab: Das sehr gute Miteinander und echte Teamarbeit sind bei der medizinischen Versorgung der jungen Patient*innen besonders wichtig. Zu Beginn des 37. Einsatzes untersuchte das Team an zwei Tagen der Voruntersuchungen 160 Patient*innen und erstellte den Operationsplan. Der Bedarf ist enorm: Viele Patient*innen mussten leider auf den nächsten Einsatz im Oktober 2023 vertröstet werden. Besonders viele Betroffene kamen diesmal aus Babati, Monduli und Arusha. Kinder mit Klumpfüßen waren zum Teil schon mit Gipsverbänden vorbehandelt. „Wir waren zutiefst beeindruckend davon, dass die Kinder im Vorfeld das Plasterhouse in Arusha, die Zilper Foundation in Babati und ein sogenannter Day-Care-Center in Samaria besuchen konnten“, sagt Projektleiterin Dr. Schraml.
Engagement zutiefst bewundernswert
Die Einfachheit und Not in diesen Einrichtungen ist unvorstellbar, aber das Engagement der tansanischen Verantwortlichen sei zutiefst bewundernswert, da es oftmals an den elementarsten Dingen fehlt, so Schraml. Für das Team besonders beeindruckend war der Besuch in Samaria in einer äußerst trockenen und staubigen Gegend, in der es seit zwei Jahren nicht geregnet hat. Schwerste körperlich und geistig behinderte Kinder wurden dort in einem provisorisch errichteten Raum ohne Möbel betreut. In der Schreinerei in Usa River wurden Stühle und Tische für die behelfsmäßige Einrichtung gefertigt. Herr Letion Lucas Marari von der Zilper Foundation holt behinderte Kinder aus Dörfern in Westtansania ab. Die Patient*innen können in seiner einfachen Einrichtung leben, werden zu Operationen gebracht und können dann bis zur vollständigen Genesung bei ihm wohnen. Seine Frau und drei Angestellte versorgen die Kinder. Da der australische Förderer seine Unterstützung einstellen musste, ist zukünftige Unterstützung dringend notwendig. 
Immer wieder sehr bewegend für die Teammitglieder ist der Dank für die Unterstützung, die an den verschiedensten Orten in Tansania zum Ausdruck gebracht wird. Dank der großzügigen finanziellen Unterstützung aus Deutschland, auch konkret mit gestrickten Mützen, Socken und Decken und mit dem Kauf von Kleidung in Tansania konnte vielen Kindern geholfen werden. Die stationären Patient*innen wurden wieder mit Essen und Obst, die Eltern mit Fahrgeld unterstützt. Auch kamen wieder einige ehemalige Patient*innen zu Besuch, die jetzt studieren und so ein wesentliches Ziel des Feuerkinder-Projektes repräsentieren: dass behinderte Kinder operiert werden, um gehen zu können, in die Schule gehen und einen Beruf erlernen oder studieren können. „Wir sind sehr dankbar für die vielfältige Unterstützung, die unsere Arbeit ermöglicht“, so Dr. Schraml. 
Das Feuerkinderprojekt ist bei den wachsenden Anforderungen weiterhin auf Spenden angewiesen.
Spendenkonto
Projekt Aktion Feuerkinder
EB Kassel | BIC: GENODEF1EK1
IBAN: DE53 5206 0410 0103 5099 82
 


Von: Paula Wahlig

Dr. Annemarie Schraml und ihr Feuerkinderteam im Einsatz

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