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Auch wenn Deutschland ein wohlhabendes Land ist, so gibt es auch hier viele Menschen, die Hilfe brauchen und deren Zukunft nicht gesichert ist: junge und alte Menschen, Menschen mit Behinderungen, kranke oder sterbende Menschen sind zunehmend auf Unterstützung angewiesen.
Stiftungen engagieren sich schon weitaus länger als die Rummelsberger für hilfebedürftige Menschen. Sie tun dies seit über 1.000 Jahren. Die ersten, zumeist kirchlichen Stiftungen waren Träger von Hospitälern, Waisenhäusern und anderen sozialen Einrichtungen.
Im Rummelsberger Stiftungszentrum können Sie bereits ab einem Stiftungsvermögen von 20.000 Euro einfach und kostenlos Ihre eigene Stiftung ins Leben rufen und sich damit langfristig für Not leidende Menschen engagieren.
Rummelsberger Diakonie machte sich mit Stifter*innen auf den Weg nach Wien
Mehr lesenWien – Eine Fahrt mit dem Riesenrad über den Wiener Prater eröffnete die viertägige Reise, der sich 25 Freund*innen und Stifter*innen der Rummelsberger Diakonie anschlossen. Organisiert wurde die Reise von Diakon Mathias Kippenberg, Leiter des Stiftungszentrums der Rummelsberger Diakonie. „Das Miteinander und das persönliche Erleben stehen im Mittelpunkt dieser Reise. Wir machen uns gemeinsam auf den Weg“, betonte Kippenberg. Bereits 2019 war die Reise geplant, coronabedingt fand sie aber erst im Oktober 2023 statt.
Das Miteinander und vor allem das gegenseitige Vertrauen sind wesentlicher Bestandteil der Stiftungsarbeit der Rummelsberger Diakonie. Das weiß auch Mathias Kippenberg: „Den Stifter*innen ist es sehr wichtig, dass die geförderten Projekte nachhaltig und mit Weitblick realisiert werden. Sie vertrauen darauf, dass die Rummelsberger Diakonie auch noch in Jahren und Jahrzehnten in diesem Verständnis arbeitet und handelt. Dieser Verantwortung sind wir uns bewusst und dieses Vertrauen wissen wir sehr zu schätzen.“
Die Reise nach Wien bot allerhand Möglichkeiten, das gegenseitige Miteinander zu stärken: Ob bei der Stadtführung durch Wiens Straßen, Gassen und Gärten, beim Besuch der Hofburg mit dem Sisi-Museum oder bei der Rundfahrt mit den berühmten Fiakern über den Zentralfriedhof. Höhepunkt und Abschluss der Tage in Wien war ein Abend beim Heurigen in einem der Wiener Traditionslokale in den Weinbergen vor den Toren der Großstadt.
Dr. Tobias Gaydoul, Vorstand Finanzen der Rummelsberger Diakonie und Vorstandsvorsitzender der Rummelsberger Stiftung, begleitete die Teilnehmer*innen einen Tag lang und nutzte die Zeit, um mit den Stifter*innen über aktuelle und zukünftige Projekte zu sprechen.
Bereits seit 2011 organisiert die Rummelsberger Diakonie im zweijährigen Turnus gemeinsame Reisen mit und für die Stifter*innen. Zuletzt trafen sich die Stifter*innen der rund 60 Stiftungen, mit denen die Rummelsberger Diakonie zusammenarbeitet, im Sommer beim jährlichen Stiftertreffen im neu renovierten Kinder- und Jugendhilfezentrum der Rummelsberger Diakonie.
Das Team „Aktion Feuerkinder“ der Stiftung Hilfen für Tansania der Rummelsberger Diakonie freut sich über bayerischen Verdienstorden
Mehr lesenRummelsberg/Nürnberg – Dr. Annemarie Schraml aus Waldsassen wurde im Juli von Ministerpräsident Dr. Markus Söder mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet. Eine verdiente Ehrung für die Kinderorthopädin und das gesamte ehrenamtliche Team der Aktion Feuerkinder, die bereits seit über 20 Jahren gemeinsam kostenlose Operationen für Kinder mit Brandverletzungen und vor allem orthopädischen Fehlstellungen durchführen. Zur weiteren Ehrung des unermüdlichen Engagements lud Diakon Peter Barbian, Vorstand der Rummelsberger Diakonie, das Feuerkinder-Team, bestehend aus Ärzt*innen und medizinischen Fachkräften, zu einem Dankgottesdienst in den Rummelsberger Stift St. Lorenz in Nürnberg ein.
Nach dem geistlichen Teil des Abends ging die Gruppe zum geselligen Teil im nahe gelegenen Literatur Café über. Zum Abendessen gesellten sich auch Spender*innen und Wegbegleiter*innen, die das Projekt seit Jahren finanziell unterstützen.
Eigentlich war diese Veranstaltung bereits 2020 zum 20-jährigen Jubiläum des Hilfsprojekts der Aktion Feuerkinder geplant, doch die Corona-Pandemie machte dem Team einen Strich durch die Rechnung. Umso mehr freute sich Peter Barbian stellvertretend für die gesamte Rummelsberger Diakonie in einem feierlichen Rahmen dem Team die gebührende Anerkennung zukommen zu lassen.
Seit dem Jahr 2000 reisen Ärzt*innen und medizinische Fachkräfte ehrenamtlich nach Tansania. Bei der humanitären Hilfe vor Ort haben sie dabei keinen Tag frei geschweige denn Zeit, um das Land zu erkunden. Die meisten Mitglieder des Teams kennen ausschließlich das Nkoaranga-Hospital, wo durch das Hilfsprojekt hunderte Kinder im Laufe der Jahre eine neue Lebensperspektive erhalten haben. Außerdem werden mit Hilfe der medizinischen Fachkräfte viele tansanische Mitarbeiter*innen des Hospitals kontinuierlich aus- und weitergebildet – darunter eine Ärztin, Röntgenassistent*innen und weiteres Fachpersonal.
Ursprünglich konzentrierte sich die Aktion Feuerkinder auf Hilfeleistungen für Verbrennungsopfer. Heute sind es vor allem orthopädische Interventionen wie die Korrektur von Klumpfüßen oder extremen O- und X-Beinen. Das medizinische Hilfsprojekt hat sich in den letzten Jahren zu einem sehr vielschichtigen Entwicklungshilfeprojekt weiterentwickelt. Aktuell unterstützt die Stiftung den Neubau einer Geburtsklinik am Nkoaranga-Hospital. Die Fertigstellung des Gebäudes ist für das Frühjahr 2024 geplant.
Das jährliche Stiftertreffen fand in diesem Jahr im frisch renovierten Kinder- und Jugendhilfezentrum JHZ der Rummelsberger Diakonie statt
Mehr lesenSchwarzenbruck – Jugendliche und ihre Herausforderungen in der Zukunft. Das stand beim diesjährigen Stiftertreffen der Rummelsberger Diakonie im Fokus. Rund ein Dutzend der Stifter*innen traf sich im Jugendhilfezentrum (JHZ) in Rummelsberg.
Zu Beginn der Veranstaltung erwartete die Gäste eine kleine Überraschung. Horst Klob, Pädagoge im JHZ und mehrere Jugendliche überraschten die Gäste mit einem Schattentheater. Im Stück unternahmen die Jugendlichen mit einer imaginären Rakete einen Ausflug durch den Weltraum und kehrten zum Ende des Stücks glücklich und erschöpft in das JHZ zurück.
Diakon Thomas Heinicke nutzte die Gelegenheit, um im Rahmen einer Führung und eines Vortrags den Gästen das pädagogische Konzept des neu gestalteten Innenhofs als Spielbereich vorzustellen. Außerdem ging er auf den verstärkt auftretenden Fachkräftemangel ein und mit welchen Strategien die Verantwortlichen der Jugendhilfe darauf langfristig reagieren werden. Gleichzeitig dankte er den anwesenden Stifter*innen für ihr finanzielles Engagement. Mit den Erlösen ihrer Stiftungen haben sie zur Finanzierung des neuen Innenhofs im beigetragen.
Dr. Tobias Gaydoul, Vorstand Finanzen der Rummelsberger Diakonie, sprach über die aktuelle und die zukünftige Situation des Sozialunternehmens. Nicht nur im Hinblick auf die wirtschaftliche Lage, sondern auch mit Blick auf die Themen Fachkräftemangel, Robotik und Künstliche Intelligenz in der Pflege. Dr. Gaydoul betonte, dass es gerade im Hinblick des Einsatzes von Robotik in der Pflege nicht nur um wirtschaftliche Fragestellung geht, sondern auch und gerade um Fragen der Ethik, die bedacht werden müssen.
Danach stellte sich Ulrike Groß, Stiftungsaufsicht der Evang.-Luth. Kirche in Bayern, als Nachfolgerin von Wilhelm Popp den Anwesenden vor. Wilhelm Popp ging in den Ruhestand. Ulrike Groß hat seit 1. Juli die Stelle übernommen und wird sich künftig auch um die Rummelsberger Stiftungen als Stiftungsaufsicht in bewährter zuverlässiger Weise kümmern.
Den Abschluss bildete ein Kurzvortrag von Mathias Kippenberg, Leiter des Rummelsberger Stiftungszentrums. Kippenberg erzählte von Freud und Leid in der Stifterfamilie, aber auch von den zahlreichen geförderten Projekten, die durch die Stifter*innen und den Stiftungen ermöglicht wurden. Mit einem Reisesegen und einem Gruppenfoto wurden die Gäste verabschiedet.
Ehepaar Witteck aus Herrieden überreicht Spendenscheck über 3.500€ für Stiftung Hilfen für Tansania
Mehr lesenRummelsberg – Das Team der Aktion-Feuerkinder der Stiftung Hilfen für Tansania der Rummelsberger Diakonie darf sich über eine großzügige Spende freuen.
Erst vor wenigen Wochen berichtete Dr. Annemarie Schraml, Kinderorthopädin und ehemalige Chefärztin der Cnopf’schen Kinderklinik über den letzten Operationseinsatz der Aktion-Feuerkinder. Dieser sei „außergewöhnlich erfolgreich“ gewesen, so die Ärztin. Nun darf sich das Team rund um Dr. Annemarie Schraml über eine großzügige Spende in Höhe von 3.500€ freuen. Ermöglicht wurde dies durch Martina und Matthias Witteck, die am vergangenen Freitag sichtlich erfreut den Scheck für die Stiftung überreichten.
Martina Witteck, die selbst als Operationstechnische Angestellte in der Orthopädie arbeitet, stieß im Frühjahr auf das Projekt und freue sich auch über den persönlichen Bezug, wie sie sagt. Im Rahmen einer Feier ihres Mannes zum 30-jährigen Firmenjubiläum als Vermögensberater und zur zeitgleichen Ernennung zur Direktion für Deutsche Vermögensberatung, fasste das Ehepaar Witteck recht schnell den Entschluss, statt Geschenken lieber eine Spende vorzuschlagen. Dem kamen seine Gäste erfreut nach, erzählt Matthias Witteck und sagt: „Anstelle von knapp hundert Geschenkkörben, dürfen wir uns nun über diese beträchtliche Summe an Spenden freuen. Das ist ein viel schöneres Geschenk.“
Das ehrenamtliche Team, unter Leitung von Dr. Annemarie Schraml, aus Ärzten und medizinischem Fachpersonal der Aktion-Feuerkinder, reist mehrmals im Jahr nach Tansania, um dort Kinder mit Klumpfüßen, Unfallopfer und Kinder mit Fehlstellungen von Knochen (X- und O-Beine) operativ und konservativ zu behandeln. Mit Hilfe des Teams der Aktion-Feuerkinder konnte schon hunderten Kindern mit Behinderung in Tansania geholfen werden. Seit fast zwanzig Jahren unterstützt die Rummelsberger Diakonie über die Stiftung „Hilfen für Tansania“ drei Projekte, die sich für ein selbstbestimmtes Leben der Menschen in Ostafrika einsetzt.
Spenden sind möglich unter: www.rummelsberger-diakonie.de/tansaniastiftung
Rummelsberger Diakonie empfängt Gäste aus Tansania anlässlich des Evangelischen Kirchentages 2023
Mehr lesenRummelsberg – „Jetzt ist die Zeit“ - die Losung des evangelischen Kirchentags 2023 war auch das Motto der Rummelsberger Diakonie am vergangenen Sonntag: Gemeinsam mit Gästen und Freunden würdigte die Diakonie den Besuch tansanischer Kolleg*innen mit einem Gottesdienst in der Rummelsberger Philippuskirche und anschließendem Empfang.
Knapp 10.000 Kilometer legten Pastor Elisha Masangwa und Deacon Goodluck Nnko auf ihrer Reise nach Rummelsberg zurück. „Unser Herz ist voller Freude und Dankbarkeit hier zu sein“, betonte Pastor Masangwa, der das Usa River Rehabilitation and Training Centre in Tansania leitet. Das Rehabilitationszentrum für Kinder mit geistiger oder körperlicher Behinderung wurde mit der Hilfe der Rummelsberger Diakone aufgebaut. Die jahrzehntelange Zusammenarbeit fruchtet und mittlerweile betreibt das Center unter anderem eine inklusive Schule mit rund 150 Schüler*innen. „Wir danken den Rummelsbergern für ihre treue Unterstützung, ohne die unsere Arbeit nicht möglich wäre“, ergänzt Deacon Goodluck Nnko, der Älteste des Faraja Diaconic Centre. Dort werden junge engagierte Tansanier zu Diakonen der evangelisch-lutherischen Kirche Tansanias fachlich und theologisch ausgebildet. Die Ausbildung ist im engen Zusammenwirken mit der Rummelsberger Brüderschaft entstanden.
Gemeinsam mit Diakon Peter Barbian, Senior der Rummelsberger Brüderschaft und Mitglied des Vorstandes der Rummelsberger Diakonie e. V., hielten die Gäste den Gottesdienst auf Deutsch und auf Suaheli, die tansanische Landessprache. Bei einem anschließenden Empfang bezeichnete Barbian die freudige Veranstaltung als „Zeichen tiefer Verbundenheit“. Ebenfalls zu Besuch war Frank Medarakini, der in der Verwaltung des Nkoaranga-Hospital in Tansania arbeitet und auf Einladung der Stiftung Hilfen für Tansania der Rummelsberger Diakonie mit der „Aktion-Feuerkinder“ als Gast begrüßt wurde. Diakon Thomas Wollner, Vorstand der Stiftung Hilfen für Tansania, begrüßte Frank Medarakine und die Gäste aus Tansania in ihrer Landessprache. Mit Hilfe des Ehrenamtlichen Hilfsprojekt „Aktion-Feuerkinder“, unter Leitung von Dr. Annemarie Schraml, konnten im Nkoaranga-Hospital im Laufe der Jahre, schon hunderte von Kindern mit Klumpfüßen, Unfallopfer und Kinder mit Fehlstellungen von Knochen (X- und O-Beine) operativ und konservativ behandelt werden. Dankbarkeit für die gute Zusammenarbeit und Partnerschaft mit Tansania drückten außerdem Veronika Zieske, Dekanin im Dekanat Altdorf sowie Diakon Claus Heim, Mission Eine Welt aus, die ebenfalls Teil der Feierlichkeiten waren.
Für die weit gereisten Gäste war das die Auftaktveranstaltung für die kommende Kirchentagswoche in Nürnberg und weitere Besuche nach dem Kirchentag, die sie gemeinsam mit Freunden aus den Rummelsberger Gemeinschaften besuchen werden. Seit Jahren unterstützt die Rummelsberger Brüderschaft Programme der evangelisch-lutherischen Kirche im Norden Tansanias personell und finanziell.
Über 130 Operationen schaffte das Team Aktion-Feuerkinder der Stiftung Hilfen für Tansania der Rummelsberger Diakonie beim jüngsten Einsatz in Tansania
Mehr lesenNürnberg/Arusha – „Dieser Operationseinsatz war außergewöhnlich erfolgreich“, so beschreibt Kinderorthopädin Dr. Annemarie Schraml den 37. Hilfseinsatz der „Aktion-Feuerkinder“ in Tansania im März 2023. Seit vielen Jahren reisen Ärzte und medizinisches Fachpersonal zum Teil mehrmals jährlich während ihres Urlaubs nach Tansania. Dort operieren sie kostenlos Kinder und Jugendliche mit Klumpfüßen, Unfallopfer und Kinder mit Fehlstellungen von Knochen operativ und konservativ. Die Bezeichnung "Feuerkinder" kommt von den Kindern, die in den einfachen Hütten, in denen viele tansanische Familien leben, immer wieder in die offenen Feuerstellen geraten.
An zwölf Operationstagen führte das Feuerkinderteam rund um Schraml, Prof. Dr. Johannes Hamel, Dr. Gerd Hohenberger, Dr. Mirjam Triebel, Dr. Klaus Schwendner, Sr. Grace Ayoo-Küfner, die Operationsschwestern Daniela Klughardt, Simone Uhl und Paula Scharrer sowie Anästhesiepfleger Gregor Wittmann, 138 Operationen erfolgreich durch. Im Nkoaranga-Hospital vor Ort arbeiteten besonders Frau Dr. Godnester und die beiden Anästhesisten Emanuel Zablon und August Mallya sowie Dr. Peter Makansa aus Arusha mit dem deutschen Team. Eine große Unterstützung waren wieder die aus Tansania stammende Schwester Grace und Frau Dr. Mirjam Triebel, die in Iringa, im Süden Tansanias arbeitet und medizinisches Personal ausbildet. Intensiv geschult wurde Frau Dr. Godnester Mungure, die in Zukunft Operationen wie Metallentfernungen bei voroperierten Kindern selbstständig am Nkoaranga-Hospital durchführen wird. So kam man auch dem zweiten Ziel des Projektes, der Ausbildung von einheimischen Mitarbeitern, näher.
Der jüngste operierte Patient war neun Monate, der Älteste 17 Jahre alt. Das Team führte unter anderem 50 Klumpfußoperationen unterschiedlicher Schweregrade und 32 Achskorrekturen durch. Ein unverändert großes Problem ist, dass sich auf dem Land nur wenige Familien eine Krankenversicherung leisten können. Sie unterziehen sich nur in äußersten Notfällen einer medizinischen Behandlung. Kinder mit Fehlbildungen fallen oftmals durch das Raster der medizinischen Versorgung.
Das schreckt das Team um Dr. Schraml allerdings nicht ab: Das sehr gute Miteinander und echte Teamarbeit sind bei der medizinischen Versorgung der jungen Patient*innen besonders wichtig. Zu Beginn des 37. Einsatzes untersuchte das Team an zwei Tagen der Voruntersuchungen 160 Patient*innen und erstellte den Operationsplan. Der Bedarf ist enorm: Viele Patient*innen mussten leider auf den nächsten Einsatz im Oktober 2023 vertröstet werden. Besonders viele Betroffene kamen diesmal aus Babati, Monduli und Arusha. Kinder mit Klumpfüßen waren zum Teil schon mit Gipsverbänden vorbehandelt. „Wir waren zutiefst beeindruckend davon, dass die Kinder im Vorfeld das Plasterhouse in Arusha, die Zilper Foundation in Babati und ein sogenannter Day-Care-Center in Samaria besuchen konnten“, sagt Projektleiterin Dr. Schraml.
Engagement zutiefst bewundernswert
Die Einfachheit und Not in diesen Einrichtungen ist unvorstellbar, aber das Engagement der tansanischen Verantwortlichen sei zutiefst bewundernswert, da es oftmals an den elementarsten Dingen fehlt, so Schraml. Für das Team besonders beeindruckend war der Besuch in Samaria in einer äußerst trockenen und staubigen Gegend, in der es seit zwei Jahren nicht geregnet hat. Schwerste körperlich und geistig behinderte Kinder wurden dort in einem provisorisch errichteten Raum ohne Möbel betreut. In der Schreinerei in Usa River wurden Stühle und Tische für die behelfsmäßige Einrichtung gefertigt. Herr Letion Lucas Marari von der Zilper Foundation holt behinderte Kinder aus Dörfern in Westtansania ab. Die Patient*innen können in seiner einfachen Einrichtung leben, werden zu Operationen gebracht und können dann bis zur vollständigen Genesung bei ihm wohnen. Seine Frau und drei Angestellte versorgen die Kinder. Da der australische Förderer seine Unterstützung einstellen musste, ist zukünftige Unterstützung dringend notwendig.
Immer wieder sehr bewegend für die Teammitglieder ist der Dank für die Unterstützung, die an den verschiedensten Orten in Tansania zum Ausdruck gebracht wird. Dank der großzügigen finanziellen Unterstützung aus Deutschland, auch konkret mit gestrickten Mützen, Socken und Decken und mit dem Kauf von Kleidung in Tansania konnte vielen Kindern geholfen werden. Die stationären Patient*innen wurden wieder mit Essen und Obst, die Eltern mit Fahrgeld unterstützt. Auch kamen wieder einige ehemalige Patient*innen zu Besuch, die jetzt studieren und so ein wesentliches Ziel des Feuerkinder-Projektes repräsentieren: dass behinderte Kinder operiert werden, um gehen zu können, in die Schule gehen und einen Beruf erlernen oder studieren können. „Wir sind sehr dankbar für die vielfältige Unterstützung, die unsere Arbeit ermöglicht“, so Dr. Schraml.
Das Feuerkinderprojekt ist bei den wachsenden Anforderungen weiterhin auf Spenden angewiesen.
Spendenkonto
Projekt Aktion Feuerkinder
EB Kassel | BIC: GENODEF1EK1
IBAN: DE53 5206 0410 0103 5099 82
„Stiftung Ines“ unterstützt Kinder der Heilpädagogischen Tagesstätte der Rummelsberger Diakonie in Altdorf
Mehr lesenAltdorf– Anlässlich eines Informationsbesuchs überreichte das Ehepaar Marlene und Günther Königbaur eine Spende ihrer „Stiftung Ines“ von über 800 Euro an die Heilpädagogische Tagesstätte (HPT) des Rummelsberger Wichernhaus in Altdorf. „Mit dem Geld werden wir „Time Timer“ anschaffen“, freut sich Katja Ros, Leitung der HTP. Die Countdown-Uhren werden verwendet, um den rund 125 Kindern zu visualisieren, wie viel Zeit sie für eine Aktivität haben. So entwickeln die jungen Talente ein Gefühl für die Dauer einer Beschäftigung. Die Einrichtung der Rummelsberger Dienste für Menschen mit Behinderung braucht passende Hilfsmittel, die bei täglichen Aufgaben der Kinder wie Hausaufgaben machen, Spielen oder beim gemeinsamen Arbeiten auf der Gruppe zum Einsatz kommen.
Aus eigener Erfahrung kennt das Ehepaar Königbaur die vielfältigen Herausforderungen der Kinder und möchte daher mit der Spende dazu beitragen, dass die Kinder der HPT noch mehr Freude haben und ihnen das Lernen mit passenden Hilfsmitteln wie dem "Time Timer" erleichtert wird.
Neu gegründete „Dieter Lorke Stiftung“ widmet sich der Förderung junger Talente
Mehr lesenRummelsberg– „Jeder Mensch hat ein Talent“. Davon ist Dieter Lorke zutiefst überzeugt,
weshalb der 73-Jährige im Sommer letzten Jahres die gleichnamige Stiftung mit der
Unterstützung des Stiftungszentrums der Rummelsberger Diakonie gründete. Lorke
begegnete während seiner früheren Berufstätigkeit immer wieder Menschen, die in einer
Werkstatt für Menschen mit Behinderung arbeiteten, was ihn nachhaltig beeindruckte. Dem
Ruheständler ist es deshalb ein Anliegen, gerade Menschen mit Behinderung zu fördern.
Im Rahmen einer kleinen Stiftungsfeier besuchten Lorke und seine Lebensgefährtin Magda
Kohr das Berufsbildungswerk Rummelsberg (BBW). Matthias Wagner, Leiter des BBW,
nahm sich viel Zeit und stellte die Arbeit, die Ausbildungsmöglichkeiten und die Menschen im
BBW näher vor. Während einer einstündigen Besichtigungstour bekamen die Gäste
Einblicke in das Internat, die Metalltechnik, den Bereich technisches Produktdesign und
Elektrotechnik. Zum Abschluss überreichte Mathias Kippenberg, Leiter des
Stiftungszentrums, Lorke die Urkunde des Landesbischofs Dr. Heinrich Bedford-Strohm.
Insbesondere die persönlichen Treffen mit Auszubildenden und Lehrbeauftragten im BBW
überzeugten Lorke von seinem stifterischen Engagement.
Modern ausgestattetes Medienlabor an Fachakademie für Sozialpädagogik (FakS) bringt digitales Leben in das selbstverantwortliche Lernen. Dank großzügiger Spende von Hermann-Gutmann Stiftung an Rummelsberger Diakonie.
Mehr lesenRummelsberg – Ein Podcast zum Thema inklusive Arbeit im Krippenalltag oder ein Video über Literatur und Medienpädagogik im Kindergarten – die Studierenden an der Fachakademie für Sozialpädagogik (FakS) in Rummelsberg können nun auch Hör- oder Videobeiträge im Studienalltag erstellen. Dank einer großzügigen Förderung in Höhe von 25.000 Euro durch die Hermann-Gutmann-Stiftung für das Projekt „Menschsein in der digitalen Welt“ konnte an der FakS ein Medienlabor für die Studierenden eingerichtet werden. Ausgestattet mit Kamera, Stativ und Mikrophonen, Podcast-Mikrophonen, Rechner, Monitor und Schalldämmungselementen. „Damit können unsere Lernenden nun auch alle modernen Formate nutzen, um sich Lerninhalte zu erarbeiten und zu vertiefen,“ freut sich Schulleiterin Diakonin Susanne Stöcker.
Für die Fachakdemie ist es essenziell, die gewonnenen digitalen Kompetenzen aus der Pandemiezeit zu pflegen und weiterzuentwickeln. Nicht nur, weil Medienkompetenz und -erziehung im bayrischen Bildungsplan verankert sind. Sondern auch, um den Studierenden neben dem Medienpädagogik-Unterricht die Möglichkeit zu bieten, ihre eigenen digitalen Kompetenzen zu trainieren und weiterzuentwickeln. Außerdem können die Student*innen an der FakS innerhalb der Ausbildung ein Zertifikat als Medienerzieher*in erlangen. Dazu gehört natürlich auch viel Praxiserfahrung.
Zur Spendenübergabe im Rahmen des Praxistags an der FakS waren neben Diakonin Stöcker, Donzentin Corinna Fahnroth und Diakon Christian Oerthel, Leiter Berufliche Schulen und Studiengänge, außerdem Angela Nowotny, Vorstandsvorsitzende sowie Reiner Rupprecht, Vorstandsmitglied von der Hermann-Gutmann-Stiftung erschienen. Die Hermann-Gutmann-Stiftung fördert seit 1987 wissenschaftliche Zwecke und Erziehung sowie Volks- und Berufsbildung und auch die Rummelsberger Diakonie konnte mit ihrer Unterstützung bereits zahlreiche Bildungsprojekte verwirklichen.
Stiftungsvorstand Rupprecht und Vorstandsvorsitzende Novotny gewannen im Rahmen des Praxistages einen guten Einblick in den Schulalltag und zeigten sich von der Neugestaltung der FakS beeindruckt: „Hier ist konzeptionell wie räumlich eine sehr moderne Lernlandschaft entstanden, die selbstverantwortetes Lernen und echte Schulentwicklung ermöglicht,“ so Rupprecht.
Erlöse des 2. Charivari 98.6 Spendentags fließen in die Arbeit mit Menschen jeden Alters. Vom Säugling bis zu Senior*innen.
Mehr lesenSchwarzenbruck – Am 15. Dezember 2022 fand der zweite Rummelsberger-Charivari-Spendentag statt. Im Rahmen der Aktion „Franken hält zam“ gab es den ganzen Tag verschiedenste Beiträge, in denen Mitarbeitende aller Handlungsfelder der Rummelsberger Diakonie von ihrer Arbeit berichteten und um Spenden baten.
Dank reger Beteiligung der Charivari-Höher*innen kann sich die Rummelsberger Diakonie nun über 100 Neuspender und insgesamt 22.570 Euro freuen. Ein großer Dank gilt dabei auch Moderator Michel Duprey, der bis auf eine kurze Pause den kompletten Tag allein moderierte, da am Morgen des 15. Dezembers alle anderen Moderator*innen des Radiosenders krank waren.
Der Erlös wird nun an verschiedene Projekte der Rummelsberger Dienste gehen. Zum Beispiel an die Frühförderung in Altdorf, in der Säuglinge und Kleinkinder in ihrer körperlichen, sprachlichen, geistigen, emotionalen und sozialen Entwicklung unterstützt werden. An den Pädagogisch-Therapeutischen Intensivbereich (PTI) im Jugendhilfezentrum Rummelsberg, in dem männliche Kinder und Jugendliche stationär aufgenommen werden, die aufgrund ihrer Entwicklung massive Probleme mit der eigenen Person und ihrem sozialen Umfeld haben. Sowie an die Fachakademie für Sozialpädagogik und die Senior*inneneinrichtung Stephanushaus in Rummelsberg.
Die symbolische Scheckübergabe mit Alexander Koller, Geschäftsführer Funkhaus Nürnberg, Saskia Funke, Medienberaterin Funkhaus Nürnberg, Michel Duprey, Moderator sowie Karl Schulz, Vorstand Dienste der Rummelsberger Diakonie und Jennifer Straßburg, Leiterin Therapeutisch-Pädagogischer Intensivbereich fand nun im PTI statt. Die Medienschaffenden waren von der Führung durch die stationäre Einrichtung und der Arbeit mit den belasteten Jugendlichen enorm beeindruckt. Im PTI werden Jungen intensivtherapeutisch betreut und beschult, die aufgrund der vorhandenen Schwierigkeiten in anderen Einrichtungen der Jugendhilfe nicht angemessen versorgt werden können. Insgesamt finden 24 Jungen im PTI Platz. Das Aufnahmealter liegt zwischen 11 und 15 Jahren.
„Wenn die Jungs gewalttätig werden, ist das für uns meist gut auszuhalten, da wir alle im Umgang mit Gewalt regelmäßig geschult werden und der Zusammenhalt im Team ganz großartig ist“, berichtete Jennifer Straßburg aus dem Alltag und fuhr fort: „Wenn aber einer der Jungs sich in der Therapie öffnet, und erzählt, was er schon alles erlebt hat oder aushalten musste, dann sind das Geschichten, die uns zutiefst berühren.“ Das Funkhaus-Team war ebenfalls zutiefst berührt und „einfach sprachlos“, wie Alexander Koller es ausdrückte. Vorstand Karl Schulz bedankte sich für das tolle Miteinander aller Spendentag-Beteiligten und freut sich auf den dritten Spendentag im Dezember.
Tiptoi-Bücher und Digitalstift-Spende für Heilpädagogische Tagesstätte (HPT) in Rummelsberg entführen die Kids in spannende Welten
Mehr lesenRummelsberg – Das Wetter im Herbst und Winter ist oft grau und regnerisch. Die Kinder der HPT Rummelsberg können sich trotzdem jederzeit in aufregende Abenteuer mit Dinosaurier oder der Feuerwehr stürzen. Eine Spende des Inner Wheel Clubs Nürnberg St.-Lorenz wurde genutzt, um für die HPT verschiedene Tiptoi-Bücher samt Digitalstiften anzuschaffen. Damit können die Mädchen und Jungen nun jederzeit in die faszinierende Welt der heimischen Tiere, Blumen und Pflanzen eintauchen oder auf ganz spielerische Art und Weise die Uhr erlernen.
Zur Spendenübergabe, kamen Chuka Schlosser, die aktuelle Präsidentin sowie Eleonore Sens vom Inner Wheel Club Nürnberg St-Lorenz. Der sehr aktive Club, der bereits in der Vergangenheit schon viele verschiedene Projekte der Rummelsberger Diakonie unterstützt hat, spendete 1.000 Euro für die vier HPT-Gruppen. Damit konnte Diakon Andreas Mrotzek, Einrichtungsleiter der HPT, pro Gruppe zwei Tiptoi-Digitalstifte sowie eine Menge an aufregenden und informativen Kinderbüchern aller Altersgruppen kaufen.
In der HPT werden aktuell 32 Jungs und Mädchen im Alter von 8 und 16 Jahren betreut, die meist aus schwierigen Familienverhältnissen kommen und selbst Probleme in unterschiedlichen Bereichen haben. Vormittags gehen sie in die Förderschule in Rummelsberg, danach kommen sie in die HPT. Dort wird gemeinsam gegessen, dann Hausaufgaben gemacht. Anschließend gibt es verschiedene Freizeitangebote.
Andreas Mrotzek erklärt, dass die Gruppen auch in den trüben Wintermonaten oft nach draußen in die Natur gehen. Zum Aufwärmen im Anschluss machten es sich die Kinder nun sehr gerne auf den Sofas gemütlich, schnappten sich alleine oder zu zweit ein Buch samt Stift und begäben sich auf eine Reise durch faszinierende Themenwelten.
Das bemerkenswerte an den interaktiven Büchern sei, so Mrotzek, dass sie einen sehr hohen Aufforderungscharakter haben. Die Kinder könnten auf spielerische Art ihre Kommunikation verbessern, verschiedene Themengebiete kennenlernen und anschließend bei einem Quiz ihr Wissen überprüfen. Chuka Schlosser und Eleonore Sens probierten die Tiptoi-Buchwelten bei der Spendenübergabe aus und konnten dabei selbst erfahren, weshalb die Bücher so gut in den Gruppen ankommen.
Kinderbuch will für Menschen mit Behinderung sensibilisieren und Verständnis sowie Wertschätzung bei Kindern fördern
Mehr lesenHilpoltstein – Auf dem Erlebnisbauernhof am Auhof geht es bunt zu. Esel, Schweine, Hühner, Kinder, Erwachsene. Menschen mit und ohne Behinderung. Mitarbeitende und Freizeitgäste. Eine solche Vielfalt kann herausfordernd sein. Hier ist Verständnis füreinander gefragt. Das Kinderbuch „Luca und die Schaukelkrise“ der Rummelsberger Diakonie soll dieses Verständnis schon im Kindesalter wecken und fördern. Mit kindgerechten Texten und Illustrationen. Ermöglich wurde das Buch vor allem dank einer großzügigen Spende in Höhe von 7.000 Euro von der Hermann-Gutmann-Stiftung, die schon zahlreiche Rummelsberger Bildungsprogramme gefördert hat.
Zur Spendenübergabe am Auhof kamen Angela Nowotny, Vorstandsvorsitzende sowie Reiner Rupprecht, Vorstandsmitglied der Hermann-Gutmann-Stiftung. Andreas Ammon, Regionalleiter der Rummelsberger Dienste für Menschen mit Behinderung gGmbH (RDB), stellte den Gästen den Auhof in einem Rundgang vor und präsentierte ihnen anschließend das Kinderbuch. „Wir erleben hier täglich, dass Vielfalt herausfordernd sein kann, dass sie aber vor allem lebendig und interessant ist,“ so Ammon.
Das erlebt auch Luca in „Luca und die Schaukelkrise“. Mit seinen Eltern und seiner kleinen Schwester besucht er den Erlebnisbauernhof und schämt sich schon beim Hinlaufen, dass er sich so sehr auf den Bauernhof und vor allem auf die Schaukel freut. Denn Luca findet, für eine Schaukelpartie ist er schon viel zu alt. Dann trifft er auf Jens, einen Erwachsenen, der fröhlich und ausgiebig schaukelt und auf Claudia, die einfach seine Hand nimmt, obwohl er sie doch gar nicht kennt.
Luca lernt, was es heißt anders und trotzdem ganz normal zu sein und dass wir alle voneinander lernen können. Und genau darum geht es in dem Kinderbuch. Lucas Erlebnis soll Kinder sensibilisieren und ihnen eine wertschätzende Haltung gegenüber Menschen mit einer Behinderung ermöglichen.
Andreas Ammon freut sich, dass das Kinderbuch nun fertig vorliegt: „Es wird demnächst in Grundschulen und Kindergärten verteilt. Die Kids dort haben bestimmt genauso viel Freude an der Lektüre, wie ich.“ Auch eine Zusammenarbeit mit der Fachakademie für Sozialpädagogik (FakS) Rummelsberg ist angedacht: „Wenn die angehenden Erzieher*innen in ihre Praktikumsstellen gehen, werden sie mit den Kindern dieses Thema ansprechen,“ berichtet Stiftungsvorständin Angela Novotny.
Spende von Stifter-Ehepaar ermöglicht jungem Auszubildenden Führschein
Mehr lesenRummelsberg – Mike Melzer spart gerade auf seinen Führerschein. Der 20-Jährige lebt in einer heilpädagogischen Wohngruppe im Waldheim Rummelsberg und macht eine Ausbildung zum Fachpraktiker sozialer Dienstleistungen im Berufsbildungswerk (BBW) der Rummelsberger Diakonie.
Den Führerschein zu machen, ist für ihn, wie für viele Auszubildende aus dem BBW nicht selbstverständlich, weil die Kosten einfach zu hoch sind. Gleichzeitig ist der Führerschein aber für zahlreiche Stellen auf dem ersten Arbeitsmarkt Voraussetzung. Hier unterstützen Anita und Klaus Köhler seit vielen Jahren Jugendliche bei der Rummelsberger Diakonie mit einem Führerschein-Zuschuss.
Dieses Jahr darf sich Mike Melzer über die Führerscheinspende in Höhe 1400 Euro freuen. Seine Ausbilderin Silvia Guth, Ausbildungsleiter Jochen Wiegand und Bezugsbetreuerin Greta Hörmann haben den jungen Mann gemeinsam mit dem Stifter-Ehepaar überrascht.
Melzer freut sich, nun deutlich früher Gas geben zu können als geplant. Denn mit seinem Ersparten und dem Zuschuss kann er schon jetzt mit der Führerschein-Ausbildung starten, nicht erst im nächsten Jahr.
Jüngster Einsatz der Aktion Feuerkinder zieht zahlreiche Patient*innen an
Mehr lesenArusha/ Nürnberg – Als „außergewöhnlich erfolgreich, aber auch tief bewegend“ beschreibt Dr. Annemarie Schraml ihren jüngsten Einsatz mit dem ehrenamtlichen Team der Aktion Feuerkinder in Tansania. 80 Operationen in nur elf Tagen, 120 Voruntersuchungen kurz nach der Ankunft des Teams im Nkoaranga-Krankenhaus in Arusha ist diesmal die Bilanz. Mit im Team waren bei diesem 36. Einsatz der Anästhesist Dr. Rolando Rossi, die Intensivschwester Annemarie Rossi, die OP-Schwester Daniela Klughardt, der Orthopäde Dr. Stephan Oehler, der Assistenzarzt Dominic Reinhart und die tansanische Krankenschwester Grace Ayoo-Küfner, die mittlerweile in Nürnberg lebt und seit 20 Jahren Teil des Feuerkinder-Teams ist.
„Hilfreich war, dass Dr. Mirjam Triebel, eine deutsche Neuropädiaterin, extra zwölf Stunden aus Iringa im Süden Tansanias mit dem Bus angereist war“, erzählt Dr. Schraml, ehemalige Chefärztin an der Cnopf'schen Kinderklinik in Nürnberg. Denn Dr. Triebel spreche perfekt Kisuaheli, was bei den Gesprächen mit den jungen Patient*innen und den Eltern sehr wertvoll gewesen sei. Auch die Zusammenarbeit mit den tansanischen Mitarbeitenden des Nkoaranga-Hospitals, besonders dem Operationsteam sei sehr erfolgreich gewesen, berichtet die Kinder-Orthopädin.
Patientin reiste aus Kenia an
Auch diesmal kamen junge Patient*innen aus bis zu 1.500 Kilometer Entfernung, um die Chance auf eine Behandlung oder gar eine Operation zu erhalten. „Eine junge Patientin war aus Nairobi, Kenia, angereist, weil sich die Eltern eine Operation der schweren Beinfehlstellung nicht leisten können und sie über eine Verwandte aus Tansania erfahren hatten, dass bedürftige Kinder vom Feuerkinder-Team kostenlos behandelt werden“, berichtet Dr. Schraml weiter.
In einigen Gegenden Tansanias ist der Regen ausgeblieben, was große Ernteausfälle zur Folge hatte und damit deutlich gestiegene Preise für Grundnahrungsmittel. Dies alles führt zu einer echten Hungersnot, weswegen weiter Lebensmittel an besonders bedürftige Familien ausgegeben werden. Grund zur Freude bot der Spatenstich für den Neubau der Geburtshilfestation am Nkoaranga-Krankenhaus. „Die hygienische Situation für die rund 650 werdenden Mütter, Wöchnerinnen und Säuglinge pro Jahr war zuletzt untragbar geworden“, sagt Dr. Schraml. Dank der finanziellen Unterstützung des Neubaus durch die Aktion Feuerkinder und Sternstunden e.V. soll die Situation erheblich verbessert werden. Weiterhin ist das Team der Aktion Feuerkinder dringend auf Spenden angewiesen.
Stifter*innen besuchten gemeinsam Schwabach
Mehr lesenNürnberg – Stifterinnen und Stifter waren am Donnerstagnachmittag in der Goldschlägerstadt Schwabach unterwegs. Die Teilnehmer*innen erfuhren bei einer Führung viel von der Historie der Stadt am gleichnamigen Fluss und was Schwabach aus allen anderen Städten in der Region hervorhebt: das Gold der Goldschläger, die in Schwabach beheimatet sind.
Zum Abschluss des Nachmittags ging es für die Teilnehmer*innen zu einem leckeren Abendessen in einem Fränkischen Lokal am Marktplatz. Vorstand und Brüdersenior Diakon Peter Barbian und Diakon Mathias Kippenberg, Leiter des Rummelsberger Stiftungszentrums, begleiteten die Stifter*innen.
Koinor-Horst-Müller-Stiftung unterstützt Jugendliche auf ihrem Weg
Mehr lesenFassoldshof – Die Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Oberfranken in Fassoldshof wurde mit einer Spende in Höhe von 7.000 Euro von der Koinor-Horst-Müller-Stiftung bedacht. Mit der Spende konnten ein Freizeitraum mit einem Boxsack und verschiedenen Trainingsgeräten sowie eine Nähstube eingerichtet werden. Dort können die Jugendlichen, die im ambulanten Bereich der Jugendhilfe betreut werden, von nun an Sport treiben oder ihre Freizeit mit Nähen verbringen. Willi Hepp, Stiftungsvorstand, war sichtlich begeistert von den neuen Freizeitmöglichkeiten in Fassoldshof und ließ es sich nicht nehmen, den neuen Boxsack selbst auszuprobieren.
Gabriele Tromepetter, Dienststellenleitung, freut sich über die Unterstützung. „Es ist schön, dass ein Bereich bedacht wird, der kaum Spenden erhält und sie so dringend braucht. Ziel ist es, die betreuten Jugendlichen bestmöglich zu unterstützen und ihnen einen Ausgleich zum belastenden und anstrengenden Alltag zu ermöglichen.“ Die Koinor-Horst-Müller-Stiftung wurde im Jahr 2000 von Horst Müller ins Leben gerufen. Er war Inhaber von KOINOR, einem auf Polstermöbel spezialisierten Unternehmen aus dem oberfränkischen Michelau. Mit der Stiftung werden vor allem Projekte für Kinder und Jugendliche in Oberfranken gefördert.
Rummelsberger Diakonie lud Spender*innen und Förderer*Förderinnen Ende September zum gemeinsamen Nachmittag nach Schwarzenbruck ein
Mehr lesenSchwarzenbruck – Mit einem gemeinsamen Nachmittag bedankte sich die Rummelsberger Diakonie bei ihren Spender*innen und Förderern*Förderinnen für ihre Treue und Unterstützung. Diakon Mathias Kippenberg, Leiter des Stiftungszentrums der Rummelsberger Diakonie, hieß die rund 60 Anwesenden bei der Veranstaltung in der Bürgerhalle in Schwarzenbruck willkommen.
Zwei Jahre hatte das ehemals als Advents-Brunch ins Leben gerufene Dankeschön-Treffen coronabedingt nicht stattfinden können. „Damit wir uns endlich wieder persönlich bei unseren Unterstützer*innen bedanken können, haben wir die Veranstaltung dieses Jahr bewusst in den September vorverlegt“, erklärt Eva Neubert, Referentin Fundraising, die Terminänderung.
Mathias Kippenberg nutzte die Gelegenheit auch, um den Anwesenden seine Nachfolgerin als Leitung Fundraising vorzustellen. Marion Raspiller, Leiterin der Stabsstelle Marketing der Rummelsberger Diakonie, zu der seit Juli auch das Fundraising gehört, bedankte sich ebenfalls herzlich bei den Gästen: „Ohne Sie und Ihre tatkräftige Unterstützung wäre vieles nicht möglich.“ Raspiller erwähnte dabei explizit den Rummelsberger Hilfsfond, mit dem unmittelbar sichtbar werde, wie wichtig schnelle und unbürokratische Hilfe sei.
Anschließend begrüßte Diakonin und Vorständin Elisabeth Peterhoff die Gäste im Namen der Rummelsberger Diakone und Diakoninnen. Sie zitierte den Wochenspruch, aus Psalm 103:„Lobe den Herrn meine Seele und vergiss nicht, was er Dir Gutes getan hat.“ Dieses Bibelzitat passe ausgezeichnet für diese Veranstaltung, so die Leiterin der Diakoninnengemeinschaft. Denn: „Sie, die Sie heute gekommen sind und uns so treu verbunden sind, haben uns viel Gutes getan und das wollen wir nicht vergessen. Wir wollen Ihnen danke sagen!“
Im Rahmen des gemeinsamen Nachmittags wurden auch Projekte vorgestellt, in die im vergangenen Jahr Spendengelder geflossen sind. Dabei kamen die Menschen zu Wort, die diese Projekte vor Ort umsetzen. Louise Urban und Florian Menhorn, Studierende der Fachakademie für Sozialpädagogik in Rummelsberg, präsentierten das Projekt „Selbstverantwortliches Lernen“ und die dafür notwendige Lernumgebung, die nur dank Spendengeldern realisiert werden konnte.
Anschließend berichtete Schulleiter Rainer Kühlewind vom Zirkusprojekt an der Comeniusschule in Hilpoltstein. Eine Woche war ein komplettes Zirkuszelt an der Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung in Hilpoltstein aufgebaut, in dem zwei Zirkuspädagogen gemeinsam mit den Schüler*innen und Lehrer*innen Kunststücke einstudierten, die sie am Ende in einer Zirkusaufführung präsentierten. Bemerkenswert sei gewesen, wie viel sich manche Kinder zugetraut hätten.
Brigitte Oberreuther-Oerthel, Sozialpädagogin und Kunsttherapeutin der Rummelsberger Jugendhilfe, sprach über die Kunsttherapie, die traumatisierten Jugendlichen einen einzigartigen und kreativen Weg zur emotionalen Stärkung bietet.
Und die beiden Pflegefachkräfte aus dem Mühlhofer Stift Carolin Ernst und Rosi Schlesak-Glaser zeigten eine mobile Tovertafel, die dank Spendengeldern für die Senior*inneneinrichtung in Bayreuth angeschafft werden konnte. Eine Tovertafel kann unterschiedlichste Objekte auf einen Tisch projizieren und bewegen, beispielsweise Seifenblasen oder Herbstblätter. Diese können mit den Händen gefangen oder auch beiseite gewischt werden. Das Spielen hält die älteren Menschen agil und macht außerdem viel Spaß. Auch die Gäste in der Bürgerhalle konnten die Tovertafel ausprobieren und hatten sichtlich Spaß daran. „Es war insgesamt ein gelungener und fröhlicher Nachmittag mit vielen guten Gesprächen“, berichtet Eva Neubert.
Spatenstich und Vertragsunterzeichnung für Projekt in Tansania
Mehr lesenArusha/Tansania – Seit 22 Jahren unterstützt das Projekt Feuerkinder und die Stiftung Hilfen für Tansania der Rummelsberger Diakonie e.V. das Nkoaranga Hospital in Arusha, Tansania. Mehr als 35 mehrwöchige Einsätze hat das Team „Feuerkinder“ rund um Annemarie Schraml seitdem vor Ort geleistet. Was als einmaliger Einsatz im Jahr 2000 geplant war, hat sich zu einem jahrelangen Projekt entwickelt. Vorwiegend werden bei den Einsätzen Kinder mit körperlichen Beeinträchtigungen operiert, die sonst keine Chance hätten, am Leben teilzuhaben.
Zuletzt wurde im April der neue Operationssaal eingeweiht. Ärzt*innen und Pflegekräfte vor Ort operieren seitdem unter besseren, weniger beengten Bedingungen und können mehr Patient*innen versorgen. Drei Ärzt*innen sowie Orthopädietechniker*innen, Pflegekräfte und Physiotherapeut*innen wurden in den letzten Jahren ausgebildet, um die Versorgung der Patienten im Hospital bestmöglich zu gewährleisten.
Doch schon seit einigen Jahren ist klar: Das Gebäude, in dem Geburtshilfe und Gynäkologie untergebracht sind, ist baufällig. Die hygienische Situation für die rund 650 werdenden Mütter, Wöchnerinnen und Säuglinge pro Jahr war zuletzt untragbar geworden. Nun konnte dank der Unterstützung der Stiftung Hilfen für Tansania ein Neubau initiiert werden. Bei der Vertragsunterzeichnung und dem Spatenstich konnte das Team der Aktion Feuerkinder dabei sein – sie waren zu einem weiteren Einsatz vor Ort. Dr. Annemarie Schraml kam die Ehre des ersten Spatenstichs zuteil. Auch Generalsekretär der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Tansania, Diözese von Meru, Joseph Theophilo Kaaya freut sich über die Chance, die mit dem Neubau entsteht.
Diakon Peter Barbian, Brüderschaftsleiter und Vorstand Rummelsberger Diakonie e.V., war im Rahmen einer Tansania-Reise ebenfalls beim Spatenstich dabei und unterzeichnete den Vertrag gemeinsam mit Dr. Annemarie Schraml, Klinikleiter Dr. Sam Kiwesa und Generalsekretär Kaaya.
Die Stiftung Hilfen für Tansania der Rummelsberger Diakonie fördert das Projekt mit rund 270.000 Euro. Dieser hohe Förderbetrag wird durch Sternstunden entscheidend unterstützt – der Verein gab 198.000 Euro zur Fördersumme dazu. Auch die Rummelsberger Brüderschaft unterstützt in langjähriger Tradition das Projekt.
Das Geld wird neben dem Neubau des Gebäudes auch für die Ausbildung einer weiteren Pflegefachkraft für die Geburtshilfestation verwendet.
Sie möchten die Arbeit des Projekts Feuerkinder und der Stiftung Hilfen für Tansania unterstützen?
Stiftung Hilfen für Tansania
Evangelische Bank
IBAN: DE09 5206 0410 0003 5099 82
Stichwort: Neubau Geburtshilfestation
Stifterinnen und Stifter treffen sich auf Einladung der Rummelsberger Diakonie
Mehr lesenNürnberg – Nach langer pandemiebedingter Pause hat die Rummelsberger Diakonie wieder zu einem Treffen der Stifterinnen und Stifter im Nürnberger Literaturhaus eingeladen. Erstmals dabei war Dr. Tobias Gaydoul, Vorstand Finanzen der Rummelsberger Diakonie und Vorstandsvorsitzender der Rummelsberger Stiftung. Rund 60 Stiftungen werden im Rummelsberger Stiftungszentrum verwaltet. Einmal im Jahr treffen sich die Stifterinnen und Stifter, um sich auszutauschen und zu hören, was durch die Erträge aus den Stiftungen alles ermöglicht werden konnte.
Dr. Thomas Greif, Leiter des Rummelsberger Diakoniemuseums, stellte die Planungen für die neue Ausstellung im Diakoneum vor. Die neue Schau mit dem Arbeitstitel „Fremde beherbergen“ soll am 16.03.2023 eröffnet werden. Sabine Ramsauer, Leiterin des Rummelsberger Stifts St. Lorenz in Nürnberg, betonte: „Das Alter kann schön sein.“ Wichtig sei allerdings, Vorsorgeregelungen zu treffen und frühzeitig Wünsche zu äußern und schriftlich festzuhalten, um Überraschungen zu vermeiden.
Renate Merk-Neunhoeffer, Leiterin der Comenius-Schule in Hilpoltstein, berichtete unter anderem von einem Zirkusprojekt, das den Schüler*innen große Freude bereitet habe. Sie erzählte außerdem von der Einweihung der neuen Muschelkinder-Schule, einer Einrichtung für Kinder mit einer Autismus-Diagnose, an der Ingolstädter Straße in Nürnberg. Anhand des Beispiels eines jungen Mannes schilderte die Pädagogin, wie schwierig es ist, eine sinnvolle Beschäftigung für Menschen mit Autismus-Spektrums-Störung zu finden. Momentan berate der junge Mann das Lehrerkollegium und die Betreuungskräfte als Experte, wie Kindern und Jugendlichen mit einer Autismus-Spektrums-Störung geholfen werden kann.
Schließlich berichtete Diakon Mathias Kippenberg, Leiter des Rummelsberger Stiftungszentrums, was mit Geld aus den Stiftungen alles Gutes getan wurde. Als Beispiele nannte der Diakon die Anschaffung eines Therapiepferdes für Menschen mit Behinderung auf dem Therapiehof Leila in Altdorf und die Finanzierung einer Ferienfreizeit in Italien für Jugendliche, die in therapeutischen Wohngruppen leben. Außerdem stellte Kippenberg das Netzwerk an Alltagsbegleiter*innen, Notar*innen und Betreuer*innen vor, das er für die Stifterinnen und Stifter in den vergangenen 15 Jahren geknüpft hat. „Da die meisten Stifter*innen keine Kinder haben, ist es für sie umso wichtiger, verlässliche Partner*innen an ihrer Seite zu wissen, die sich auch persönlich um sie kümmern, falls das notwendig werden sollte“, erklärt der Diakon. Der Kreis der Stifter*innen wird weiterwachsen: zwei weitere Stiftungen sind derzeit in Gründung.
Dr. Annemarie Schraml von der Aktion Feuerkinder im Gespräch
Mehr lesenArusha/ Nürnberg – Die Ärztin und Initiatorin der Aktion Feuerkinder Dr. Annemarie Schraml hat kürzlich ihren 70. Geburtstag gefeiert. Noch immer reist sie zwei- bis dreimal pro Jahr mit einem Team von Ehrenamtlichen nach Tansania, um kostenfrei Kinder zu operieren und medizinisch zu versorgen. Der letzte Einsatz liegt gerade wenige Wochen zurück. Im Interview erzählt sie von der Lage in dem ostafrikanischen Land und von neuen Plänen.
Der jüngste war bereits ihr 35. Einsatz für die Aktion Feuerkinder in Tansania. Entdecken Sie immer noch Neues?
Dr. Annemarie Schraml: Natürlich! Gerade beim letzten Mal sind viele Kinder aus abgelegenen Teilen Tansanias gekommen. Eigentlich gibt es mittlerweile in dem Zentrum in Arusha, mit dem wir zusammenarbeiten, eine eigene Klumpfuß-Einheit. Deswegen dachten wir, dass weniger Kinder kommen würden. Aber nein, es wurden Kinder aus noch weiter entfernten Orten gebracht.
Was ist Ihnen aus den vergangenen 22 Jahren besonders im Gedächtnis geblieben?
Mir sind einige Kinder – die heute schon Jugendliche oder junge Erwachsene sind – besonders in Erinnerung geblieben. Deren Leben hat sich wirklich grundlegend verändert. Mit einigen bin ich über WhatsApp in Kontakt geblieben. Wenn wir zu Einsätzen im Land sind, kommen sie, um sich zu bedanken. Da ist zum Beispiel Peter. Er wurde 2004/05 mit Unterstützung einer Schweizer Franziskanerin aus 150 Kilometern Entfernung ins Nkoaranga-Krankenhaus gebracht. Peter litt an schwersten Klumpfüßen, wegen der wir ihn innerhalb von drei Jahren immer wieder operierten. Am Anfang konnte er nicht gehen, dann war das möglich. Irgendwann konnte er zur Schule gehen, machte als einer der Besten seines Jahrgangs seinen Abschluss. Peter hat ein staatliches Stipendium erhalten und studiert in Mwanza in West-Tansania. Nächstes Jahr wird er voraussichtlich mit seinem Studium fertig sein. Darum geht es bei der Arbeit der Aktion Feuerkinder. Eigentlich war im Jahr 2000 nur ein einmaliger Einsatz im Usa River Rehabilitation Centre geplant. Aber der unendliche Bedarf, die Armut, die so groß ist, Kinder, die sonst keine Chance hätten, am Leben teilzuhaben, zur Schule zu gehen und einen Beruf zu erlernen, waren der Grund dafür, dass sich das Projekt weiterentwickelt hat. Durch die Zusammenarbeit mit dem Usa River Rehabilitation Centre ist es für die behinderten Kinder möglich, eine Berufsausbildung zu machen.
Das Team der Aktion Feuerkinder besteht aus Ehrenamtlichen. Wie gelingt es Ihnen, immer genug Helfer*innen zu motivieren?
Da muss ich nichts dafür schaffen. Die Leute fragen bei mir nach. Ich berichte viel über unser Projekt. Ich werde immer wieder gefragt, ob ich noch Mitarbeiter brauche. Dann spreche ich mit den Leuten und gucke, ob sie ins Team passen. Wenn dann wieder ein Einsatz ansteht, rufe ich an und frage, wer Zeit hat.
Mit Hilfe von Spenden wurde ein neuer Operationstrakt gebaut. Was war es für ein Gefühl, darin jetzt zum ersten Mal zu operieren?
Es hat etwa eineinhalb Jahre gedauert, bis der neue Operationstrakt fertiggestellt war. Wegen der Corona-Pandemie konnte er erst jetzt eingeweiht werden. Es war ein wunderschönes Gefühl, zum ersten Mal darin zu operieren. Es sind sehr schöne Räumlichkeiten. Anfangs haben wir im alten OP-Saal operiert, den wir dann auch renoviert haben. Aber es waren doch beengte räumliche Bedingungen. Jetzt haben wir im neuen OP-Trakt drei Operationssäle, ein Verbandszimmer und Nebenräume für die Sterilisation und Aufbereitung. Es ist ein wunderschönes Arbeiten. Was mich so freut, ist, dass der OP von den einheimischen Mitarbeitern so gut genutzt wird. Mittlerweile arbeiten drei Ärzte im Nkoaranga-Krankenhaus, deren Ausbildung wir finanziert haben. Die operieren jetzt in den großzügig gestalteten OP-Sälen unter sehr guten räumlichen Bedingungen.
Was unternehmen Sie alles, um nachhaltig zu helfen?
Das Allerwichtigste ist die Aus- und Weiterbildung von einheimischen Mitarbeitern. Uns war es von Anfang an ein Anliegen, dass Ärzte, Orthopädietechniker, Krankenschwestern, Pfleger und Physiotherapeuten im Land ausgebildet werden. Durch Hospitationen an der Cnopfschen Kinderklinik und am Klinikum Hallerwiese in Nürnberg wurden sie zusätzlich fortgebildet. Für die Nachsorge der behinderten Patienten haben wir eine orthopädische Werkstatt eingerichtet und die entsprechenden Mitarbeiter angestellt. Das Nachhaltigste ist, dass in Usa River eine Klumpfußeinheit entstanden ist, die Kinder nach der gängigen Ponsati-Methode behandelt.
Wie klappt die Zusammenarbeit mit den tansanischen Mediziner*innen und Pflegekräften?
Die Zusammenarbeit klappt ganz hervorragend. Wir verständigen uns auf Englisch. Die Landessprachen in Tansania sind Kisuaheli und Englisch. Alle, die die Mittelschule abgeschlossen haben, können Englisch.
Die Aktion Feuerkinder hilft vor Ort ja nicht nur durch die Operationseinsätze. Was bieten Sie noch an?
Gerade bedingt durch Corona sind viele Menschen im Land auf Hilfe angewiesen. Wir verteilen Hygieneartikel, Lebensmittel und Kleidung an ehemalige Patienten, an Schüler in Usa River und teils auch an Mitarbeiter vor Ort. Es läuft so ab, dass ich angeschrieben oder angerufen werde, wenn es eine bestimmte Notsituation gibt. Und wenn es irgendwie möglich ist, konkret zu helfen, machen wir es.
Hierzulande ziehen die Preise für Energie und Lebensmittel durch den Krieg in der Ukraine massiv an. Ist das in Tansania auch zu spüren?
Und wie! In den zwei Wochen unseres Einsatzes sind die Benzin- und Dieselpreise um die Hälfte gestiegen. Auch die Kosten für Grundnahrungsmittel haben sich fast verdoppelt. Wir unterstützen 530 arme Personen in fünf Dekanaten nahe Nkoaranga und Usa River mit Lebensmitteln. Zum Glück ist Tansania nicht so akut auf Weizenimporte aus der Ukraine angewiesen, weil es hier Anbauflächen gibt. Anders sieht es zum Beispiel in Kenia und Somalia aus. Dort verhungern die Menschen. Ich bin froh, dass wir so viele Spenden hier aus meinem Wohnort Waldsassen und Umgebung bekommen. Es ist so wichtig, zu berichten, weil die Menschen durchaus bereit sind, etwas zu geben, wenn sie von der Situation vor Ort hören.
Immer wieder berichten Sie von teils dramatischen Ereignissen während der Einsätze – beispielsweise einem Kind, das von einem Auto angefahren und schwer verletzt wurde. Was geschähe in solchen Fällen, wenn Sie nicht gerade vor Ort wären?
Ich fürchte, dann würden diese Kinder wahrscheinlich sterben. In dem konkreten Fall war es ein Segen, dass ein Anästhesist von uns da war, der die Einheimischen unterstützt hat. Es ist wie ein Wunder, dass das Kind überlebt hat.
Welche neuen Ideen wollen Sie als nächstes umsetzen?
Das Gebäude, in dem jetzt die Geburtshilfe und die Gynäkologie untergebracht sind, ist baufällig. Die Patientinnen wurden schon auf die Kinderstation verlegt. Es gibt Pläne und Finanzierungsanfragen für einen Neubau. Im Sommer werden wir damit beginnen, das alte Gebäude abzureißen und ein neues Gebäude für die Gynäkologie und die Geburtshilfe zu bauen. Wichtig ist auch, dass wir die Ausbildung einer Krankenschwester finanzieren, die dann auf der neuen Station arbeiten wird. Für August ist ein weiterer Einsatz geplant. Es werden viele Kinder kommen, die wir dieses Mal nicht operieren konnten. Auch für diesen Einsatz benötigen wir dringend Spenden.
Evangelische Bank
IBAN: DE53 5206 0410 0103 5099 82
Stichwort: Aktion Feuerkinder